Wenn eine Frau Anzeichen für eine Depression zeigt, ist es wichtig, einfühlsam zu sein und ihr Hilfe anzubieten. Zum Beispiel in Form von professioneller Therapie oder Unterstützung im Alltag. Manchmal kann es auch hilfreich sein, wenn man einfach verständnisvoll zuhört. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass sie sich bald auf dem Weg zur Genesung befindet.

Dieser Artikel untersucht, wie Angehörige ihre Mutter in dieser Phase unterstützen können, wenn sie unter Depressionen leidet, und gibt er Tipps für einen sensiblen Umgang und für die Kommunikation. Darüber hinaus beleuchtet er auch das Thema der Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

Depression Mutter: Was tun, wenn die Mutter Depressionen hat?

Psychologen raten Müttern, mit ihren Angehörigen so über ihre Depression zu sprechen, wie sie auch über andere Dinge mit ihnen sprechen würden. Das gilt umgekehrt natürlich auch.

Depressionen sind eine echte Erkrankung. Wichtig ist, dass du deiner Mutter vermittelst, dass sie keine persönliche Schwäche zeigt, sondern Hilfe benötigt. Mitfühlende Unterstützung und Verständnis können den Heilungsprozess erheblich beeinflussen.

Offen und einfühlsam mit ihr zu kommunizieren - das ist jetzt wichtig. Lass sie wissen, dass du für sie da bist und dass es keine Schande ist, professionelle Hilfe zu suchen. Zeige Verständnis für ihre Gefühle und Ängste und ermutige sie, über ihre Gefühle zu sprechen.

Zwischen "Ich kann nicht mehr" und "Geht schon noch"

Du kannst deiner Mutter auch etwas im Alltag helfen. Biete ihr zum Beispiel an, bei der Kinderbetreuung, im Haushalt oder bei anderen Aufgaben, die für sie eine Belastung darstellen, zu helfen. Diese Entlastung kann dazu beitragen, den Druck zu reduzieren. Sie hat dadurch mehr Zeit und Raum für ihre Genesung.

Sucht gemeinsam nach professioneller Hilfe. Ermutige sie, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Er kann ihre Gefühle und Symptome aus seiner Warte kompetent beurteilen und eine passende Behandlung empfehlen. Unterstütze sie bei der Terminvereinbarung und begleite Sie sie bei Bedarf zu den Arztbesuchen.

Tabu Depression

Leider ist die Krankheit Depression noch immer mit dem Stigma des Tabus behaftet. Erkläre deiner Mutter, dass diese Erkrankung keine Schande ist. Sprich offen über das Thema und ermutige andere Familienmitglieder und Freunde, einfühlsam zu sein und Verständnis zu zeigen.

Natürlich solltest du trotz allem auch deine eigene Gesundheit im Blick behalten. Es kann belastend sein, einen Menschen zu betreuen, der unter Depressionen leidet. Daher ist es wichtig, dass du dich selbst ausreichend stärkst und dich selbst gegebenenfalls auch psychologisch beraten lässt.

Sei einfühlsam, unterstützend und geduldig. Damit kannst du deiner Mutter am besten dabei helfen, wieder ein glücklicher, zufriedener Mensch zu werden.

Häufig gestellte Fragen

Das sind Antworten auf Fragen, die von Angehörigen, die ein Familienmitglied betreuen, das an einer Depression bzw. psychischen Erkrankung leidet, häufig gestellt werden.

Wie fangen Depressionen als Mutter an?

Die Entstehung einer Depression ist ein komplexer Prozess. Es gibt keine klare Antwort auf die Frage, wie genau eine Depression beginnt, da sie durch eine Kombination verschiedener Faktoren ausgelöst werden kann. In einigen Fällen kann eine postpartale Depression unmittelbar nach der Geburt beginnen, während sie sich in anderen Fällen allmählich entwickeln kann.

Für manche Mütter kann die Geburt eines Kindes ein erheblicher Stressfaktor sein, der zu einer plötzlichen Verschlechterung der Stimmung führt. Hormonelle Veränderungen, Schlafmangel und die Herausforderungen der Mutterschaft können zu einer emotionalen Belastung führen, die schließlich zu einer Depression führen kann.

Bei anderen Müttern kann die Entwicklung einer Depression schleichend sein. Stressoren im Alltag, wie familiäre Probleme, finanzielle Sorgen oder berufliche Belastungen, können im Laufe der Zeit eine stetige Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens verursachen.

Auch Diplom-Psychologin Prof. Dr. Jeannette Bischkopf spricht davon, dass der Familienalltag mit großem Stress verbunden sein kann. Auf die Frage, woher der Stress im Familienalltag kommt, antwortet sie: „Ich denke, vor allem vom Erwartungsdruck und der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese bereits bestehenden Belastungen im Familienalltag sind durch die Pandemie auch noch weiter auf die Spitze getrieben worden“(1).

Mutter Depression: Was passiert bei einem depressiven Schub?

Ein depressiver Schub ist eine Phase innerhalb einer Depression, in der die Symptome besonders stark und belastend werden. Während dieser Zeit können sich die negativen Emotionen, die Energie- und Antriebslosigkeit sowie die Gefühle der Hoffnungslosigkeit verstärken. Depressive Schübe können unterschiedlich lange andauern, von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder sogar Monaten.

Während eines depressiven Schubs kann die betroffene Mutter Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen. Selbst einfache Aufgaben können als überwältigend empfunden werden, und die gewohnten Interessen und Hobbys verlieren ihre Anziehungskraft. Die Mutter kann sich emotional abgestumpft fühlen, an Schlafstörungen leiden und ihren Appetit verlieren.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal eines depressiven Schubs ist die Isolation. Betroffene ziehen sich oft von sozialen Kontakten zurück und ziehen es vor, alleine zu sein. Die Kommunikation mit anderen fällt schwer, da sie sich nicht in der Lage fühlen, über ihre Gefühle zu sprechen oder sich zu öffnen. 

Während eines depressiven Schubs können auch Suizidgedanken auftreten. Es ist wichtig, sie ernst zu nehmen und sofort professionelle Hilfe zu suchen, wenn solche Gedanken auftreten.

Kann ich meine Mutter einweisen lassen?

Die Frage, ob man seine Mutter gegen ihren Willen in eine psychiatrische Einrichtung einweisen kann, ist ein komplexes rechtliches und ethisches Thema. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Einrichtung nur unter bestimmten Umständen zulässig und erfordert spezielle Vorkehrungen.

Grundsätzlich darf eine Zwangseinweisung nicht willkürlich oder ohne rechtliche Grundlage erfolgen. Eine Zwangseinweisung ist in jedem Fall eine freiheitsentziehende Maßnahme und greift somit in die persönliche Freiheit der betroffenen Person ein.

In Deutschland kann eine Zwangseinweisung nur dann erfolgen, wenn eine akute Gefahr für die betroffene Person oder für andere besteht. Die Entscheidung zur Zwangseinweisung trifft in der Regel ein Gericht oder ein Amtsarzt nach sorgfältiger Prüfung der individuellen Situation.

Was du bei einer Zwangseinweisung beachten solltest

Es ist ratsam, in Fällen, in denen eine Mutter Anzeichen einer schweren psychischen Erkrankung zeigt und eine akute Gefahr für sich selbst oder andere besteht, sofort professionelle Hilfe zu suchen. Kontaktiere umgehend einen Arzt, Psychiater oder eine psychiatrische Notfallambulanz, um die Situation zu besprechen und geeignete Schritte einzuleiten.

Darüber hinaus können eine Betreuungsverfügung oder Vorsorgevollmacht eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die Entscheidung über die medizinische Behandlung und Unterbringung einer Person geht, die nicht in der Lage ist, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Diese Dokumente legen fest, wer im Ernstfall als rechtlicher Vertreter handeln soll und die Entscheidungen im Sinne der betroffenen Person treffen kann.

Bei einer möglichen Zwangseinweisung müssen alle gesetzlichen Bestimmungen und ethischen Aspekte sorgfältig beachtet werden, um die Rechte und das Wohlergehen der Betroffenen zu respektieren.

Wann ist eine Zwangseinweisung nicht gerechtfertigt?

Eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Einrichtung sollte nicht leichtfertig oder ohne ausreichende Rechtfertigung erfolgen. Es gibt bestimmte Situationen, in denen eine Zwangseinweisung nicht gerechtfertigt ist und nicht durchgeführt werden sollte.

  1. Eine Zwangseinweisung sollte nicht erfolgen, wenn keine akute Gefahr für die betroffene Person oder für andere besteht. Wenn die Mutter lediglich Anzeichen von Stress oder vorübergehenden emotionalen Schwierigkeiten zeigt, rechtfertigt dies in der Regel keine Zwangseinweisung.
  2. Eine Zwangseinweisung sollte nicht als Bestrafung oder als Mittel zur Durchsetzung von Entscheidungen eingesetzt werden. Die Entscheidung zur Zwangseinweisung sollte ausschließlich auf medizinischen Gründen basieren und nicht auf persönlichen Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten.
  3. Eine Zwangseinweisung sollte nicht ohne eine angemessene Überprüfung der individuellen Situation erfolgen. Die Entscheidung zur Zwangseinweisung sollte von einem Gericht oder einem Amtsarzt getroffen werden, nachdem eine umfassende Beurteilung der Situation und der Bedürfnisse der betroffenen Person vorgenommen wurde.

Es ist wichtig, dass bei der Entscheidung über eine Zwangseinweisung alle rechtlichen Bestimmungen und ethischen Aspekte sorgfältig beachtet werden, um sicherzustellen, dass die Rechte und das Wohlergehen der betroffenen Person geschützt werden. Eine Zwangseinweisung sollte immer als letztes Mittel in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Behandlungsoptionen ausgeschöpft wurden und eine akute Gefahr besteht, die nicht auf andere Weise bewältigt werden kann. Die Entscheidung zur Zwangseinweisung sollte immer im besten Interesse der betroffenen Person getroffen werden und auf medizinischen Gründen beruhen.

Quellen:

  1. https://www.tk.de/techniker/magazin/familie/wenn-eltern-depressiv-sind-2121886
  2. https://www.schlosspark-klinik-dirmstein.de/kinder-depressive-mutter-vater/
  3. https://www.wunderweib.de/amp/depressionen-was-tun-wenn-mama-nicht-mehr-kann-13406.html
  4. https://minddoc.de/magazin/wenn-muetter-depressiv-werden/
  5. https://www.brigitte.de/amp/familie/mitfuehlen/depression-als-mutter--mama--warum-spielst-du-nicht-mehr-mit-mir--10159280.html
  6. https://www.ppm-online.org/pflegestandards/notfallmanagement/zwangseinweisung/
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