Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass bestimmte Probiotika helfen können, die Symptome von Depressionen zu lindern. Diese Probiotika werden oft als "psychobiotische" bezeichnet. Einige häufig untersuchte psychobiotische Stämme sind:

  1. Lactobacillus helveticus
  2. Bifidobacterium longum
  3. Lactobacillus rhamnosus

Es ist wichtig, daran zu denken, dass die Wirkung von Probiotika auf die Stimmung von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Sprich am besten mit einem Arzt oder Therapeuten, bevor Du Probiotika einnimmst, um Depressionen zu behandeln. Sie können Dir helfen, die beste Vorgehensweise für Deine spezielle Situation zu bestimmen.

Was sind Probiotika und wie kann die Einnahme von Probiotika bei der Therapie einer Depression hilfreich sein?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, meistens Bakterien oder Hefen, die bei ausreichender Aufnahme gesundheitliche Vorteile bieten können. Solche "Darmbakterien" kommen häufig in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi und Kombucha vor. Probiotika können auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver eingenommen werden.

Probiotika können bei der Therapie einer Depression möglicherweise hilfreich sein, da sie die Darmgesundheit und das Gleichgewicht des Darmmikrobioms positiv beeinflussen. Eine gesunde Darmflora kann die Darm-Hirn-Achse verbessern, was wiederum die Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn beeinflusst.

Mögliche Alternative oder Ergänzung zu Antidepressiva?

Einige Studien legen nahe, dass bestimmte Probiotika, auch als "psychobiotische" bezeichnet, die Stimmung und das Wohlbefinden verbessern können, indem sie Entzündungen reduzieren, das Gleichgewicht der chemischen Botenstoffe im Gehirn unterstützen und die Stressreaktion des Körpers modulieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Probiotika auf die Stimmung von Person zu Person unterschiedlich sein kann und weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen und Wirksamkeit zu verstehen. Bei der Behandlung von Depressionen sollte immer ein umfassender Ansatz gewählt werden, der auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist und möglicherweise medizinische, psychologische und lebensstilbezogene Maßnahmen beinhaltet.

Es ist empfehlenswert, vor der Einnahme von Probiotika zur Behandlung von Depressionen mit einem Arzt oder Therapeuten zu sprechen, um die beste Vorgehensweise für die persönliche Situation zu bestimmen.

Studie

In ihrer neuen Studie haben die Forschenden um PD. Dr. André Schmidt und Prof. Dr. Undine Lang systematisch untersucht, wie sich die Einnahme von Probiotika bei Patientinnen und Patienten mit einer Depression auswirkt. Alle Teilnehmenden waren zur stationären Behandlung in den Universitären Psychiatrischen Kliniken und erhielten zusätzlich zu Antidepressiva während 31 Tagen ein Probiotikum (21 Personen) oder ein Placebo (26 Personen). Weder die Teilnehmenden noch das Studienpersonal wussten während des gesamten Studienzeitraums, welches Präparat die Probandinnen und Probanden erhielten. Direkt vor der Behandlung, am Ende der 31 Tage sowie noch einmal vier Wochen später unterzogen die Forschenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Reihe von Tests.

Die Analyse ergab, dass zwar dank der Antidepressiva die depressiven Symptome bei allen Teilnehmenden abnahmen. In der Probiotika-Gruppe verbesserte sich der Zustand der Probandinnen und Probanden jedoch deutlich stärker als in der Placebo-Gruppe.

Zudem veränderte sich bei ihnen die Zusammensetzung der Darmflora zumindest zeitweise: In der Probiotika-Gruppe zeigte eine Analyse von Stuhlproben eine Zunahme von Milchsäurebakterien am Ende der Behandlung; ein Effekt, der mit der Abnahme der depressiven Symptomatik einher ging. Allerdings nahm der Anteil dieser gesundheitsfördernden Darmbakterien im Laufe der folgenden vier Wochen wieder ab. «Womöglich sind vier Wochen Behandlung nicht lang genug und die neue Zusammensetzung der Darmflora stabilisiert sich erst nach einem längeren Zeitraum», erklärt Anna-Chiara Schaub, eine der Erstautorinnen der Studie.

Quelle: https://nachrichten.idw-online.de/2022/06/09/gute-bakterien-gegen-depressionen

Was ist die Darm-Hirn-Achse und welche Rolle spielt sie bei Depressionen?

Die Darm-Hirn-Achse ist ein komplexes Kommunikationssystem zwischen dem Verdauungstrakt und dem Gehirn. Sie besteht aus Nervenverbindungen, Hormonen und anderen chemischen Signalen, die zwischen Darm und Gehirn hin und her gesendet werden. Die Darm-Hirn-Achse spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Emotionen und Stressreaktionen.

Das Mikrobiom

In den letzten Jahren haben Forscher in Studie(n) herausgefunden, dass das Darmmikrobiom, also die Gemeinschaft von Bakterien und anderen Mikroorganismen in unserem Verdauungssystem, auch Einfluss auf die Darm-Hirn-Achse und damit auf unsere psychische Gesundheit hat. Eine gestörte Zusammensetzung des Darmmikrobioms - früher sprach man von Darmflora - könnte zu Entzündungen und einem gestörten Gleichgewicht von chemischen Botenstoffen im Gehirn führen, was wiederum Depressionen und andere psychische Störungen begünstigen kann.

Obwohl noch viel Forschung nötig ist, um die genauen Zusammenhänge zwischen der Darm-Hirn-Achse, dem Mikrobiom und Depressionen zu verstehen, gibt es Hinweise darauf, dass die Verbesserung der Darmgesundheit durch Probiotika, Präbiotika oder andere Interventionen positive Auswirkungen auf die Stimmung und das Wohlbefinden haben kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Darm-Hirn-Achse nur einer von vielen Faktoren ist, die zur Entstehung von Depressionen beitragen können. Bei der Behandlung von Depressionen sollte ein umfassender Ansatz gewählt werden, der sowohl auf biologische als auch auf psychosoziale Faktoren eingeht.

FAQ

Was sind Präbiotika?

Präbiotika sind spezielle Arten von nicht-verdaulichen Ballaststoffen, die als Nahrung für die guten Bakterien in unserem Darm dienen. Sie unterstützen das Wachstum und die Aktivität dieser nützlichen Mikroorganismen und tragen so zu einer gesunden Darmflora bei. Indem Präbiotika die guten Bakterien fördern, können sie auch das Gleichgewicht und die Vielfalt des Darmmikrobioms verbessern, was positive Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit haben kann.

Einige natürliche Quellen von Präbiotika sind:

  1. Chicorée
  2. Artischocken
  3. Knoblauch
  4. Zwiebeln
  5. Lauch
  6. Bananen
  7. Hafer
  8. Gerstenkörner
  9. Äpfel
  10. Flachs- und Chiasamen

Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die Präbiotika enthalten, die man in Form von Pulver, Kapseln oder Tabletten einnehmen kann. Es ist jedoch oft besser, Präbiotika durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit vielen ballaststoffreichen Lebensmitteln zu sich zu nehmen.

Präbiotika können in Verbindung mit Probiotika eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit spielen. Es gibt Hinweise darauf, dass eine gesunde Darmflora, die durch Präbiotika und Probiotika unterstützt wird, positive Auswirkungen auf die Stimmung und das Wohlbefinden haben kann, obwohl die genauen Mechanismen, die zu diesen Effekten führen, noch erforscht werden.

Wie wichtig ist eine gesunde Ernährung für die psychische Gesundheit?

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit, da sie die körperliche Gesundheit, das Gehirn und das Nervensystem direkt beeinflusst. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Hier einige Gründe, warum Ernährung und psychische Gesundheit zusammenhängen:

  1. Nährstoffe: Unser Gehirn benötigt eine Vielzahl von Nährstoffen wie Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und Fettsäuren, um richtig zu funktionieren. Eine unzureichende Versorgung mit diesen Nährstoffen kann zu einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion und Stimmung führen.
  2. Energiestoffwechsel: Eine ausgewogene Ernährung liefert die notwendige Energie, um das Gehirn und den Körper am Laufen zu halten. Eine unzureichende oder unausgewogene Energiezufuhr kann zu Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen führen.
  3. Darm-Hirn-Achse: Die Ernährung beeinflusst die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms, was wiederum die Darm-Hirn-Achse und die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn beeinflusst. Eine gesunde Darmflora kann zur Verbesserung der Stimmung und Reduzierung von Stress und Entzündungen beitragen.
  4. Entzündung: Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, kann helfen, chronische Entzündungen zu reduzieren, die mit psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht werden.

Um die psychische Gesundheit durch Ernährung zu unterstützen, sollte man darauf achten, eine ausgewogene und vielfältige Ernährung zu sich zu nehmen, die reich an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, gesunden Fetten, mageren Proteinen und probiotischen Lebensmitteln ist. Eine gute Ernährung allein kann jedoch keine psychischen Störungen heilen. Bei psychischen Problemen sollte man immer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und möglicherweise medizinische, psychologische und lebensstilbezogene Maßnahmen kombinieren.

Fazit

Zusammenfassend spielt die Ernährung eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit, da sie die körperliche Gesundheit, das Gehirn und das Nervensystem direkt beeinflusst. Probiotika und Präbiotika können möglicherweise zur Linderung von Depressionen beitragen, indem sie die Darmgesundheit unterstützen und die Kommunikation über die Darm-Hirn-Achse verbessern. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen, Ballaststoffen und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, kann ebenfalls zur Förderung der psychischen Gesundheit beitragen.

Es ist wichtig zu betonen, dass ein gesunder Lebensstil und eine gute Ernährung allein nicht ausreichen, um psychische Störungen zu behandeln. Bei der Behandlung von Depressionen sollte ein umfassender Ansatz gewählt werden, der auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist und sowohl medizinische, psychologische als auch lebensstilbezogene Maßnahmen umfasst. Immer in Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten, um die beste Vorgehensweise für die persönliche Situation zu bestimmen.

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