Die Berichte von Frauen darüber, wie sie die Zeit nach dem Absetzen erlebten, reichen von "Das war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe!" bis "Es war schrecklich!". Es ist daher nicht verwunderlich, dass Frauen, die beschließen, eine Zeit lang die Pille zu nehmen, viele Fragen beschäftigen, wenn sie sie wieder absetzen möchten.

Sie würden zum Beispiel gerne wissen, ob ihre Entscheidung sich auf ihre Psyche auswirken kann und wie lange der Körper für die Umstellung braucht. Auch das sogenannte „Post-Pill-Syndrom“ gehört zu den Themen, die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchen.

Dieser Artikel beleuchtet die genannten und weitere Fragen, die im Zusammenhang mit dem Absetzen der Pille und etwaigen Nebenwirkungen immer wieder auftauchen.

Welche Nebenwirkungen können nach dem Absetzen der Antibabypille auftauchen?

Nach dem Absetzen der Antibabypille können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören unter anderem hormonelle Schwankungen, die zu Veränderungen im Menstruationszyklus führen können. Es kann zu unregelmäßigen Zyklen, stärkeren oder schwächeren Blutungen und sogar zu einem vorübergehenden Ausbleiben der Periode kommen. Darüber hinaus können auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Brustspannen oder Hautveränderungen auftreten. Einige Frauen berichten auch von emotionalen Veränderungen, wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Depressionen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Nebenwirkungen von Frau zu Frau variieren und nicht jede Frau sie erlebt (3.

Wie groß die Häufigkeit von Depressionen bei Einnahme der Antibabypille?

Auf Grundlage der Forschungsdaten der Universität Kopenhagen ist das Risiko an einer Depression zu erkranken bei Einnahme der Antibabypille erhöht. Für Frauen, die eine Kombipille mit Gestagen und Östrogen einnahmen, war das Risiko 20 % höher im Vergleich zu denjenigen, die nicht hormonell verhüteten. Bei der Einnahme einer reinen Gestagenpille stieg das Risiko sogar um 30 %. Sechs Monate nach Beginn der hormonellen Verhütung war die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, am höchsten, wobei das Zusatzrisiko bei etwa 40 % lag. Nach vier bis sieben Jahren sank dieses erhöhte Risiko auf nur noch 10 % (11).

Was ist das „Post-Pill-Syndrom“?

Das "Post-Pill-Syndrom" ist ein Begriff, der verwendet wird, um eine Reihe von Symptomen zu beschreiben, die einige Frauen nach dem Absetzen der Antibabypille erleben können.

Dazu gehören unter anderem:

  • Zyklusstörungen,
  • Hautprobleme,
  • Haarausfall,
  • Gewichtszunahme,
  • Stimmungsschwankungen und
  • sogar Depressionen.

Es wird angenommen, dass diese Symptome auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen sind, die auftreten, wenn der Körper beginnt, seine natürliche Hormonproduktion wieder aufzunehmen, nachdem er sich an die künstlichen Hormone in der Pille gewöhnt hat (4).

Wie fühlt man sich nach dem Absetzen der Pille?

Das Gefühl nach dem Absetzen der Pille kann sehr individuell sein und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Dauer der Einnahme, der Art der Pille und der individuellen körperlichen und emotionalen Reaktion der Frau. Einige Frauen berichten von positiven Veränderungen, wie einem verbesserten allgemeinen Wohlbefinden, einer erhöhten Libido und einer besseren Stimmung. Andere Frauen können jedoch negative Auswirkungen erleben, wie Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Depressionen und sogar Panikattacken. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome in der Regel vorübergehend sind und mit der Zeit abklingen, während sich der Körper anpasst (5).

Es ist wichtig, dass Frauen, die überlegen, die Pille abzusetzen, sich bewusst sind, dass es eine Anpassungsphase geben kann und dass sie möglicherweise Unterstützung benötigen, um diese Übergangsphase zu bewältigen. Es ist immer ratsam, solche Entscheidungen in Absprache mit einem Arzt zu treffen, um sicherzustellen, dass sie gut informiert sind und die bestmögliche Betreuung erhalten.

Wie lange halten Nebenwirkungen nach dem Absetzen der Antibabypille an?

Die Dauer und das Ausmaß dieser Nebenwirkungen können stark variieren. Bei vielen Frauen verschwinden die unerwünschten Begleiterscheinungen innerhalb weniger Tage oder Wochen. In manchen Fällen kann es jedoch auch Monate dauern. Es ist wichtig zu beachten, dass jede Frau individuell auf das Absetzen reagiert, daher ist es nicht möglich, einen genauen Zeitraum zu definieren.

Eine Studie von Lete et al. aus dem Jahr 2018 zeigte, dass Frauen nach dem Absetzen der Pille ein höheres Risiko für Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen hatten. Zudem wiesen die Frauen einen veränderten Hormonspiegel auf. Die Zeit bis zur Wiederherstellung eines normalen Zyklus war von Frau zu Frau unterschiedlich (6).

Kann es zu Depressionen nach Absetzen der Pille kommen?

Depressionen können sowohl durch innere Faktoren als auch durch äußere Faktoren wie die Einnahme von Medikamenten, einschließlich der Antibabypille, ausgelöst werden. Die Antibabypille ist ein Hormonpräparat, das in den natürlichen Hormonhaushalt der Frau eingreift. Insbesondere die erhöhten Östrogenwerte, die durch die Einnahme der Pille verursacht werden, könnten eine Erklärung für das vermehrte Auftreten von Depressionen sein. Östrogen kann die Ausschüttung von Serotonin, unserem "Glückshormon", verringern, was zu einer gedrückten Stimmung oder Antriebslosigkeit führen kann.

Depressionen treten bei Frauen, die die Pille einnehmen, vor allem zu Beginn der Einnahme auf. In den ersten sechs Monaten ist die Depression eine häufige Nebenwirkung, die bei einer bis zehn von hundert Frauen auftritt. Es ist jedoch wichtig, zu betonen, dass eine Depression selten ausschließlich durch die Einnahme der Pille verursacht wird. Vielmehr kann sie bei genetischer Veranlagung und zusätzlichen äußeren Faktoren wie Stress die Entwicklung einer Depression begünstigen.

Das Absetzen der Pille ruft in der Regel keine Depression hervor. Es ist falsch anzunehmen, dass es zu einem Hormonmangel beim Absetzen der Pille kommt. Es dauert meistens nur einige Tage, bis die weiblichen Geschlechtshormone wieder ihre zyklusabhängigen Spiegel erreichen. Tritt trotzdem eine Depression nach dem Absetzen der Pille auf, sollte man sich so früh wie möglich professionelle Hilfe suchen, um zu verhindern, dass die Krankheit einen schwerwiegenden Verlauf nimmt (11)

Die Dauer einer Depression ist sehr stark vom Einzelfall abhängig. Das bedeutet, dass sie nicht genau angegeben werden kann. Generell haben jedoch Studien ergeben, dass eine unbehandelte mittelschwere bis schwere Depression vier bis sechs Monate anhält. Bei einer erfolgreichen Therapie kann die Dauer auf etwa zwei Monate verkürzt werden. Leichte Depressionen können auch nur einige Wochen vorliegen (7).

Quellen:

  1. https://www.woman.at/a/spaetfolgen-absetzung-antibabypille-frauen-gesundheit-probleme
  2. https://femtastics.com/journal/was-sich-nach-dem-absetzen-der-pille-veraendern-kann/
  3. https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sex/die-pille-absetzen-was-beachten-791571.html
  4. https://www.christinehoffmann.de/post-pill-syndrom-und-polyzystische-ovar-syndrom-pcos/
  5. https://generation-pille.com/panikattacken-nach-absetzen-der-pille-ein-psychisches-problem/
  6. https://www.sanaskin.ch/pille-absetzen-nebenwirkungen/
  7. https://www.dr-gumpert.de/html/depression_durch_pille.html
  8. https://www.womenshealth.de/health/verhuetung/das-sind-die-folgen-wenn-sie-die-pille-absetzen/
  9. https://verhueten-gynefix.de/faq/pille-absetzen-nebenwirkungen/
  10. https://www.beziehungszentrum.de/blog/nebenwirkung-depression-macht-die-pille-depressiv
  11. https://femtastics.com/journal/was-sich-nach-dem-absetzen-der-pille-veraendern-kann/
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