Immer wieder taucht die Frage auf, ob man selbst herausfinden kann, ob man unter einer Depression leidet. In diesem Zusammenhang spielt der Depressionstest von Beck, der Beck-Depressions-Inventar (BDI), eine bedeutende Rolle. Dabei handelt es sich um einen anerkannten psychologischen Test, der die Schwere von Depressionssymptomen zuverlässig misst. Dieser Artikel erklärt, welche Rolle der BDI-Depressionstest bei der Diagnose und Bewertung von Depressionen spielt.
Fragebogen Depression: Was ist der Beck-Depressions-Inventar (BDI)?
Der Beck-Depressions-Inventar (BDI) ist ein standardisiertes und gut validiertes Testverfahren. Es dient dazu, die Schwere von depressiven Symptomen zu messen. Der Test wurde nach dem amerikanischen Psychiater Aaron T. Beck benannt, der maßgeblich an seiner Entwicklung beteiligt war. Der BDI besteht aus einem Fragebogen, der ursprünglich aus 21 Kategorien mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten bestand.
Hier findest du den Fragebogen: https://www.abi-hensmann.de/fileadmin/Dateien/Downloads/Derpressionstest_neu_01.pdf
Die Durchführung des Beck Depression Inventory Tests
Bei der Durchführung des BDI gibt der Patient an, wie er sich in der letzten Woche gefühlt hat. Dazu wählt er jeweils die Antwort aus, die am besten auf seine derzeitige Situation zutrifft. Die Themen des Fragebogens ("items") umfassen verschiedene Aspekte, wie Traurigkeit, Pessimismus, Selbstmordgedanken, Verlust von Freude, Konzentrationsschwierigkeiten und Energieverlust.
Fragebögen Depression: Der "Beck Depression Inventory" in verschiedenen Versionen
Im Laufe der Zeit wurden mehrere Versionen des BDI entwickelt, um eine umfassendere und genauere Bewertung zu ermöglichen.
Zu den bekanntesten Versionen gehören:
- BDI (Originalversion): Die erste Version des BDI wurde bereits 1961 entwickelt und basierte auf Beobachtungen depressiver Patienten.
- BDI-1A (Revidierte Originalversion): Die BDI-1A-Version ist eine Überarbeitung der Originalversion und erleichtert die Bearbeitung der Fragen durch vereinfachte Antwortmöglichkeiten.
- BDI-II (Revidierte Version von 1996): Die revidierte Version BDI-II wurde 1996 veröffentlicht. Sie enthält einige umformulierte Fragen und neue Items, um Symptome wie Unruhe, Wertlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Energieverlust zu erfassen.
- BDI-FS (Kurzversion des BDI-II): Die BDI-FS ist eine Kurzform des BDI-II, die eine schnellere Durchführung ermöglicht.
Der Beck Depression Inventory als Diagnose-Instrument
Der BDI ist als Diagnose-Instrument für die Schwere einer Depression konzipiert und nicht als Screeningverfahren für die Allgemeinbevölkerung geeignet. Der BDI sollte von geschulten Fachleuten angewendet und ausgewertet werden, um eine genaue Beurteilung der depressiven Symptome vorzunehmen.
Die Auswertung des Beck Depression Inventory
Die Auswertung des BDI erfolgt durch das Zusammenzählen der Werte der einzelnen Aussagen (0-3) und deren Vergleich mit festgelegten Cut-off-Werten. Für den BDI-II gelten gemäß der S3-Leitlinie/NVL Unipolare Depression folgende Werte:
- 0-12 für keine Depression bzw. klinisch unauffällig oder remittiert,
- 13-19 für milde Depression,
- 20-28 für mittlere Depression und
- 29-63 für schwere Depression.
Beispiel für Test auf eine Depression
Eine Alternative zum BDI ist der Patient Health Questionnaire nach DSM-IV (8). Dabei handelt es sich auch um einen Fragebogen zur Bestimmung der Schwere einer Depression.
Die erste Frage darin lautet: "Wie häufig fühlten Sie sich im Verlauf der letzten 2 Wochen durch die unten stehenden Beschwerden beeinträchtigt?".
Der Patient beantwortet sie, indem er 9 verschiedene Beschwerdekomplexe beantwortet.
Der erste Komplex lautet:
F1) Wenig Interesse oder Freude an Ihren Tätigkeiten
- überhaupt nicht
- an einzelnen Tagen
- an mehr als der Hälfte der Tage
- beinahe jeden Tag
In diesem Bereich des Depressionstests gibt es 8 weitere Beschwerdekomplexe, die sich z. B. auf Schlafschwierigkeiten oder Energielosigkeit beziehen.
Hier findest du diesen Test: https://angriff-auf-die-seele.de/hilfe/onlinetest-depression/#gf_2
Fragebogen Depression: Fazit
Der Beck-Depressions-Inventar (BDI) ist ein wertvolles Instrument zur Messung der Schwere von depressiven Symptomen. Mit seiner standardisierten Herangehensweise bietet der BDI Fachleuten eine effektive Möglichkeit, die psychische Verfassung von Patienten zu beurteilen und eine angemessene Behandlung zu planen.
Der BDI stellt jedoch keine eigenständige Diagnose dar und ersetzt auch nicht die professionelle Bewertung durch einen Arzt oder Therapeuten. Bei Anzeichen einer Depression ist es immer ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich nicht allein auf Selbsttests zu verlassen.
Hinweis: Diese Informationen dienen nur zur Information. Sie dienen nicht als Ersatz für eine medizinische Beratung oder Diagnose. Solltest du gesundheitliche oder psychische Probleme haben, wende dich bitte an einen Arzt.
- https://flexikon.doccheck.com/de/Beck-Depressions-Inventar
- https://www.schoen-klinik.de/formulare/selbsttest/depression
- https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline
- https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe/ptbs-test/depression-online-test
- https://www.muenchen-klinik.de/psyche-seele-psychische-erkrankungen/depression/selbsttest-depression/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Beck-Depressions-Inventar
- https://www.abi-hensmann.de/fileadmin/Dateien/Downloads/Derpressionstest_neu_01.pdf
- https://angriff-auf-die-seele.de/hilfe/onlinetest-depression/#gf_2